02.09.2016 Lindauer Fahrer zeigt eine starke Leistung


Motorsport: 13. Lauf zur deutschen Automobil-Bergmeisterschaft – Platz zwei für Florian Arlt


Start in einem beschaulichen Dorf mit rund 450 Einwohnern – über das Reservoir, die Tarzankurve, die Brotlaube und die hintere Berghöhe wird nach drei Kilometern das Ziel erreicht – das Ganze eingebettet in ein malerisches Weinanbaugebiet. Was sich im ersten Moment nach einem Auszug aus einem Reiseprospekt anhört, war im schweizerischen Oberhallau Schauplatz des 13. Laufes zur deutschen Automobil-Bergmeisterschaft und zum fünften Lauf der Schweizer Bergmeisterschaft. Der Einladung des Vereins pro Bergrennen Oberhallau waren 250 Teilnehmer und über 15000 Zuschauer gefolgt. Unter ihnen auch zwei Piloten der Scuderia Lindau – Florian Arlt aus Lindau und Wolfgang Ströhm aus Isny.
Florian Arlt betrat damit zum ersten Mal in diesem Jahr nach diversen Einsätzen in Slaloms und Bergslaloms die Szene der „Gipfelstürmer“. Hier standen ihm drei Trainingsläufe zur Verfügung. Diente der erste Lauf noch dem „gegenseitigen Beschnuppern“ von Fahrer, Fahrzeug und Strecke, war der gelbe Lupo zusammen mit seinem Chauffeur in der Klasse E1 bis 1600ccm (stark verbesserte Fahrzeuge) bereits in Lauf zwei um rund fünf Sekunden schneller im Ziel. Der letzte Lauf brachte dann die Bestätigung, dass die Eingewöhnungszeit wohl schon vorüber sei. Die eingangs beschriebene „Reiseroute“ wurde nämlich abermals um zwei Sekunden schneller absolviert, was in der Endabrechnung Klassenrang zwei bedeutete.
Die Frage war nun, ob die gezeigte Leistung über die Nacht konserviert werden konnte und ob einer der acht Konkurrenten möglicherweise nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hatte. Bereits Lauf eins lieferte dann die Antwort.
Florian Arlt gelang es seine Trainingsbestzeit abermals um rund zwei Sekunden zu unterbieten und stellte den durch die Weinberge „brüllenden“ VW Lupo Cup sofort wieder auf Rang zwei. Wertungslauf zwei sah dann eine Bestätigung des Vorangegangenen in der Form, dass dieser Lauf nur um den Wimpernschlag von sechs Hundertstelsekunden davon abwich. Da keiner der Konkurrenten noch eine „Abkürzung“ durch die Weinberge fand und Florian Arlt seinerseits die Konstanz auch in Lauf drei hielt (lediglich um eine halbe Sekunde langsamer als die ersten beiden Durchgänge) war die Kombination Florian Arlt/VW Lupo Cup beim ersten „Bergauftritt“ im Motorsportjahr in der Endabrechnung auf Platz zwei zu finden. Im Vergleich (die Leistungsunterschiede der Fahrzeuge außen vorgelassen) mit den anderen 249 Teilnehmern bedeutete dies den 114. Rang.

Starke Konkurrenz

Bei Wolfgang Ströhm war der Blick auf die direkte Konkurrenz ein „gehöriger Brocken“. Zu seinem für den Rallyesport aufgebauten (und dort noch immer eingesetzten) Opel Ascona A gesellten sich ausschließlich für die Rennstrecke konzipierte Boliden. Leider war diese Klasse der historischen Tourenwagen bis 2000ccm nur mit insgesamt drei Teilnehmern besetzt. Er beendete den Trainingstag mit wertvollen Erkenntnissen und einem geringeren Abstand als erwartet auf Rang drei.
Die Herausforderung wurde umso größer, da am Sonntag die Temperaturen im Vergleich zum Vortag gestiegen waren. Wolfgang Ströhm hatte dabei das „Glück“ in einer der Gruppen unterwegs zu sein, die mit den größten Temperaturen konfrontiert wurden. Doch von einem Kapitulieren keine Spur. Er entschied sich seinerseits möglichst viel aus der Veranstaltung mitzunehmen und auch selbst das ein oder andere an der Fahrlinie aber auch an den technischen Einstellungen zu probieren. Die Läufe von Ströhm wichen vom besten zum schlechtesten nur um 1,4 Sekunden voneinander ab. Dies brachte ihn am Ende des Tages auf den tags zuvor „reservierten“ Klassenrang drei.

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