Geschrieben und vorgetragen durch Charlotte Kinnbach


Sehr verehrte Gäste, liebe Mitglieder,

ich möchte Sie heute Abend auf eine kleine Zeitreise durch die 50jährige Geschichte der scuderia lindau mitnehmen:
Beginnen werde ich mit den ersten Jahren von 1967 bis 1998
Lehnen Sie sich zurück und erleben Sie eine spannende Reise.

Am 6. November 1967 wurde der heutige Auto-Sport-Club gegründet.
Unter Initiative der Lindauer Dr. Thomas Fischer und Dr. Wolfram Gasteiger, sowie Wolfgang Ehrle findet eine erste Zusammenkunft statt.
Über die Namensgebung war man sich schnell einig und besinnt sich auf Scuderia Lindau. (Scuderia ist italienisch und bedeutet so viel wie Rennstall).
Am 27. 11. 1967 wird der erste Schritt getan und 28 Gründungsmitglieder erarbeiten die Satzung mit 16 §§. Der Motor-Sport-Club "Scuderia Lindau" ist gegründet und der nachfolgend genannte Vorstand einstimmig gewählt.
Der erste Vorstand der Scuderia Lindaus setzte sich wie folgt zusammen:
Wolfgang Ehrle, Josef Nagel, Dr.Thomas Fischer, Dieter Reitschuster, Manfred Biesinger, Dr.Wolfgang Gasteiger, Horst Kern und Erwin Robl
Am 29. 12. 1967 ließ der 1. Vorsitzende, Wolfgang Ehrle den Auto-Sport-Club Scuderia Lindau in das Vereinsregister für Lindau eintragen.

1968
Am 8. Januar bei der ersten Versammlung (heute als Clubabend bekannt) konnte der Sportleiter über die ersten Erfolge der Scuderiafahrer berichten (Skijöring und Winterrallye des Rennclubs Vorarlberg).
Der 1. Int. Automobilslalom im Strandbad Eichwald wurde am 21. April von der Scuderia ausgetragen. 136 Starter und Starterinnen waren aus Deutschland, der Schweiz und Österreich am Start. Am 27. Oktober fand die erste Clubmeisterschaft auf der Go-Kart-Bahn in Oberuhldingen statt. Den Tagessieg erzielte hier Richard Sutter auf Glas 1304 TS.

1969
folgten weitere Orientierungsfahrten und Slaloms. Beim 18 Stunden Rennen auf dem Nürburgring belegten Knut Jäger und Erwin Robl Platz zwei.

1970
Wurde der Clubabend in den Gasthof Schlechterbräu verlegt. Die Clubmeisterschaft wurde mit 47 Starter zum ersten Mal auf dem Hockenheimring ausgetragen.

1971
Am 4. April findet die letzte Orientierungsfahrt statt. Im Juni folgt der erste Slalom auf dem Parkplatz der Firma Metzeler. Das Saisonabschlußrennen wird vom Hockenheimring zum Salzburgring verlegt.

1972
Die Geburt des Allgäu-Bodensee-Pokales
Manfred Biesinger koordinierte ein Treffen mehrerer Vereine, die zur Durchführung einer Meisterschaft im Slalomsport bereit waren.
Neun Motorsportclubs sowie die Firmen Solle KG und Castrol als Sponsoren ermöglichten die Geburt des Allgäu-Bodenseepokals.

Auf NSU TT wird Richard Sutter erster Gesamtsieger.
Newcomer Dieter Weber gelang auf Porsche 914/6 mit 21 x Platz eins ein toller Einstand in den Club.
Unsere erste Ausgabe der Broschüre die sich bis zum heutigen Tage mit großer Beliebtheit fortführt erscheint. Ein ganz großes Lob den Erstellern der Broschüre .

1973/74
beantragte die Scuderia zum ersten Mal eine internationale Bewerberlizenz.
Nun beginnt für die Aktiven des Vereines die Ära der Bergrennen und mit dieser eine Fülle von lustigen Randnotizen von denen es sehr viel zu erzählen gibt. Aber diese würden den Abend ausfüllen.

Die vielen Slalomfahrer beherrschten Ihre Klassen im Allgäu-Bodenseepokal. Tagessiege standen an der Tagesordnung. In jeder freien Minute wurde geschraubt und alle identifizierten sich mit Ihrem Sport. Die zahlreichen Siege wurden feuchtfröhlich in froher Runde gefeiert. Mit Kind und Kegel reiste man zu den Rennen an. Alle hatten Ihren Spaß. Lindauer Pylonenkünstler vom Ende Deutschlands wurden sie genannt.
Manfred Kinnbach  (besser bekannt unter Kimble)  vom Schrauber nun selbst aktiv in der Szene, Reinhold Rimmele (auch Schenkel) genannt , Günther Dochan und Reiner Gründel  begannen mit Ihrem selbst erbauten Dreher Kadett die Slalomszene aufzumischen. Und glauben sie mir, die drei waren superschnell unterwegs.
Die ersten Ausländischen Fahrer treten dem Verein bei. Bis heute besteht noch eine sehr freundschaftliche Verbindung.
Elly Gronmayer  ist die erste aktive Dame der Scuderia . Sie gewinnt die Damenwertung im Drei-Länder- wie auch im Allgäu-Bodenseepokal

1975
Ein sehr erfolgreiches Jahr für den Verein.
Der erste Sieg im Auto-Cross durch Walter Jäger (NSU) und Dieter Pfäffle (NSU), sowie zahlreiche andere Klassensieger waren Ausbeute. Einen zweiten Platz gab es für Richard Sutter in der südbayerischen Bergmeisterschaft auf NSU TTS. Dieter Weber auf Porsche 914/6, wird Sieger in der deutschen Automobil-Bergmeisterschaft für nationale Lizenzfahrer. »Struckmannjäger« wurde Reinhard Loos auf BMW 1602 genannt. Der Bergpreis Weiden in der Oberpfalz wurde zu einem riesen Fest der Lindauer Fahrer. Was waren sie für eine Wahnsinns Truppe. Walter Krämer mit seinem BMW 2002, Helmut Arlt auf NSU TT 1300 und Sepp Gronmayer auf Fiat 850 reihten sich mit Spitzenplätzen bei Slalom‘s und Bergrennen in die Liste der Sieger ein.
Es war eine wortwörtlich wilde Zeit der Scuderia Fahrer…. In allen Belangen

1977
Das Jahr 1977 ging als bisher sportlich erfolgreichstes Jahr in die Scuderia - Annalen ein. Richard Sutter gelang es auf Anhieb mit seinem neu aufgebauten Audi 50 die deutsche Automobilbergmeisterschaft zu gewinnen.
Roland Grübel sicherte sich auf seinem NSU TT den Titel des »bayerischen« und den des »südbayerischen« Bergmeisters
Dieter Pfäffle gewinnt die Klasse bis 2000ccm in der Deutschen Crossmeisterschaft.
Das 10jähriges Jubiläum feierten wir mit einem Festabend im Freizeitzentrum Wasserburg Zahlreiche Grußworte aus der Sportwelt von Hans-Joachim Stuck, aus der Politik von Franz Josef Strauß und dem damaliger Landrat Klaus Henninger wurden der Scuderia übermittelt.

Die Erfolgsgeschichte der ersten 10Jahre:
59 Tagessiege, 289x Platz 1, 243x Platz 2 und 135x Platz 3


Nun berichte ich von dem zweiten Jahrzehnt unseres Vereines und es geht weiter mit hervorragenden Platzierungen und lustigen Geschichten rund um den Motorsport.


1978
Ja, wir haben nun auch aktive Motorradfahrer und schnell sind sie auch. Ludwig Spanfellner beherrscht in diesem Jahr die Szene auf Yamaha 400 mit sage und schreibe 17 PS. Er gewinnt die Clubmeisterschaft für Motorräder mit 7 Tagessiegen, 5 ersten und 6 2ten Plätzen bei Slalomveranstaltungen vor Jimmy Grübel auf Honda 550, Anton Merkle auf Yamaha 500 und Peter Bichlmeier.
Richard Sutter gewinnt mit seinem 1150 ccm-Audi zwölf Bergrennen und erzielt Rang vier im deutschen Automobil-Bergpokal. Walter Krämer ist mit ersten Plätzen bei Rundstreckenrennen, sowie bei Bergrennen auf Autobianchi-Abarth erfolgreich. Roland Grübel mit seinem Gruppe 2 NSU TT wird schnellster NSU im deutschen Bergpokal.

Die Slalomtruppe hatte sich verjüngt und ein Ausmaß angenommen wie man es sich heute noch wünschen möchte. Wir lebten nur für unseren Sport, waren sehr im Vereinsleben aktiv und privat eine super Truppe. Man traf sich auf dem Rennplatz und kämpfte in diversen Klassen um die Meisterschaften.
Nun kommt die Ära an der auch ich mit dem aktiven Motorsport angefangen habe. Mein erstes Auto war ein Minicooper 1000ccm, 45 PS der sehr untermotorisiert war. Ich erinnere mich an meine ersten Versuche Slalom zu fahren. Das war auf der hinteren Insel und ich sage Ihnen es war eine so phantastische Zeit, die ich nie missen möchte.

1979
Die Auto-Crosser wühlen die Szene auf. Jimmy Grübel, Klaus Berger, Siegfried Kapahnke sind die Schrecken bei diversen Veranstaltungen.
Scudi, unser Broschüren Reporter enthüllt so manche „Schandtaten“, die sie auf unserer Chronik gerne nachlesen können. Ich könnte so viel Witziges erzählen aber Geheimnisse sollte man ja bekanntlich wahren.
Ja in Heimesreutin wurde so manche Geschichte geschrieben.

1980
Eine neue schnelle Dame kommt mit an Bord, es ist meine Freundin Anita Bauer heute Frau Gapp. Sie fährt einen Simca R2. Gemeinsam mit den Männern sind wir nun zusammen an den Wochenenden auf der Jagd nach Punkten unterwegs.
Auch aus Österreich folgen neue Fahrer. Josef Gmeiner auch liebevoll „Rosti“ genannt, Karl Hold sowie Werner Kuster werden in unseren Kreis aufgenommen, wie aus der Schweiz Heinz Eggenberger.
Stark am Berg war Herbert Gretler auf Alfa Sud mit 9 Klassensiegen.

1981
Die Jugend etabliert sich im Vorstand und es entwickelt sich eine enorme Bereitschaft in allen Bereichen. Ja, es ist die Zeit der starken Aktivität nicht nur auf dem Rennplatz auch außerhalb der Saison gibt es viel zu erleben. Lustige Sommerfeste, Skirennen, Faschingsbälle wurden organisiert, auch gemeinsame Urlaube wurden unternommen, wie zum Beispiel ein Wochenende mit dem Wohnmobil bei der Formel 1 in Monaco.

Nicht nur am Berg war die Scuderia bekannt, auch in der Slalomszene waren wir gefürchtet.
Selbst im Winter konnten einige Scuderianer nicht still sitzen, darunter um nur einige zu erwähnen, Jimmy Grübel , „Rosti“ Josef Gmeiner der unzähmbare aus Alberschwende verbrachten so manch kalte Winter sehr erfolgreich bei Skijöring-Veranstaltungen.
So ging das Spielchen über viele Jahre weiter, es traten neue, jüngere Fahrer und Fahrerinnen dem Verein bei. Einige wechselten vom Slalom zum Berg, wie Norbert Gapp der in die Formel 3 mit einem Ralt-RT1 sehr erfolgreich neue Luft schnupperte. Herbert Gretler ein sogenannter „Spätstarter“ wurde auf Alfa-Sud-Sprint 1300, 1982 Südbayerischer Automobil-Bergmeister.

1983/1984
Norbert Gapp, der in diesem Jahr die Deutsche Bergmeisterschaft mit seinem Ralt RT1 durchfährt, erziehlt im Gesamtklassement der internationalen Bergmeisterschaft Rang 5

1985
Tauscht Norbert Gapp seinen Ralt RT 1 Formel III gegen einen Argo JM8 und bestreitet damit erfolgreich Berg,- und Rundstreckenrennen.
Detlef Feist erreicht in diesem Jahr Tages.-u. Serienwagensiege. Klaus Frick wechselt vom Slalom zum Berg und erreicht vier Klassensiege.
Ernst Laufer kam ebenfalls vom Slalom zum Berg und erkämpfte sich 5 Klassensiege auf seinem BMW 323.
Unzählige unvergessliche Slalomveranstaltungen wurden professionell zum Teil auf der Autobahn durchgeführt, mit einem Helferstab auf den immer Verlass war. Es war die Zeit der super schnellen Autobahn-Slaloms.
Viele Jahre vergingen, Erfolge für Erfolge stellten sich ein und wiederholten sich egal in welcher Sparte ob am Berg oder Slalom und ich möchte Ihnen sagen ich habe so viele Erinnerungen zurückgerufen als ich diese Chronik schrieb und es wäre schade wenn ich Sie heute Abend nicht daran teilnehmen lassen könnte.
Manfred und Charlotte Kinnbach auf Ihrem Opel Kadett GTE bis dahin sehr erfolgreich im Slalom unterwegs krönten Ihre Kariere 1985, in dem Manfred Gesamtsieger und ich die Damenwertung im Allgäu-Bodensee-Pokal gewonnen haben.
Noch am Rande erwähnt, damals war die Damenklasse sehr stark vertreten und nicht von schlechten Eltern. Ja, dass die Damen auch sehr flott unterwegs sind war den Männern inzwischen bewusst.

Eine Randnotiz meinerseits: Beim Slalom auf der Autobahn hat ein männlicher Konkurrent in meiner Klasse meine Zeiten gestoppt und er musste neidlos anerkennen dass ich an diesem Tage schneller war als er. Nein ich möchte mich nicht loben, aber Stolz war ich schon darüber.

Zurück zum Geschehen:

1986/87

Die Skijöringtruppe mit Richard Sutter, Ernst Laufer, Jimmy Grübel Alberschwendener Rosti Gmeiner und Helmut Rössl, erkämpfen sich mehrere  Siege. Richard Sutter und Ernst Laufer mit Skifahrer Rainer Hrach beherrschten die Klasse bis 1300 ccm souverän. Richard Sutter wird Gesamtsieger des Internationalen Allgäu-Alpen-Pokales.
Albert Zehnder wird dritter in der Deutschen Kart-Meisterschaft.

Auch unsere zahlreichen Slalompiloten aus Württemberg:
Thomas Krämer, Helmut Möller, Weber Jürgen, Detlef Feist, Jo Haska und noch viele mehr sind sehr erfolgreich. Schnell vergingen die Jahre.
Inzwischen ist die scuderia schon 20Jahre alt.


Die Reise geht nun in das 30ste Vereinsjahr

1988
Sportlich und Erfolg verwöhnt geht es weiter.
Dieter Weber wird Deutscher Vizemeister in der Porsche-Club Slalommeisterschaft.

1989
Manfred Biesinger gibt nach 20 jähriger Vorsandstätigkeit seinen Posten an Walter Krämer ab.
Ernst Laufer trennt sich vom Slalomsport und misst sich auf einem Formel Ford van Diemen bei Bergrennen. 
Neue junge Gesichter tauchen auf. Die Jungen wilden Fahrer eröffnen ein neues Scuderia Zeitalter. Sie waren auch mit allen Wassern gewaschen und stellten den Vorgängern in Sachen „Spaß außerhalb des Motorsports“ mit nichts hinterher.
Norbert Pfau, Christian Wambach, Jochen Sutterlitte, Thom Zick, Ralf Gut, Joachim Völz, Jürgen Gaugel und so weiter mischen sich in die Slalom-u. Rundstreckenszene ein.
Antje Biesinger wieder eine sehr schnelle Dame führt die gute Damenstatistik der Scuderia fort. Sie wird auf Ihrem Opel Kadett 2Liter Damenmeisterin im Allgäu-Bodensee-Pokal und gewinnt die Alp-Donau Damenwertung.
Thomas Krämer auf Formel König ist auf der Rundstrecke unterwegs belegt den 6.Platz im Formel-König Rennsport–Championat.
Dr.Thomas Fischer aktivierte mit Hilfe von Team „Gapp Power“ seinen Jaguar SS1 und startete mit vielen Hindernissen bei der Rally Monte Carlo. Davon kann sehr viel von ihm erzählt werden.

Slalom Oldy Dieter Weber  gewinnt auf seinem Porsche Carrera 3,2 die Deutsche Porsche-Club-Slalommeisterschaft.

Es beginnt die Zeit der 90er.

1991
Wird Ernst Laufer zum neuen jungen Vorstand gewählt.
Dieter Weber inzwischen ein Roki in der Szene feiert nach 22Jahren Motorsport 1993 seinen 250sten Klassensieg.
Dr.Thomas Fischer organisiert 1994 das deutsche Morgan Treffen in Lindau und selbstverständlich boten viele Scuderianer spontan ihre Hilfe an. Was für uns einfach selbstverständlich war, schließlich hielten wir immer zusammen.
Jürgen Gaugel sehr erfolgreich auf einem Formel Ford 1600 Van Diemen am Berg belegte 1994 den 3ten Platz in der internationalen Formel Ford Meisterschft B-Wertung.
Ralf Gut wird auf seinem Kadett 1995 Vizemeister im Allgäu-Bodensee-Pokal.
Dieter Weber gewinnt 1995 die Deutsche und Würtembergische Porsche Club Slalommeisterschaft. Nein, er kann es nicht lassen, warum auch bei diesen Erfolgen.
Manfred Biesinger mit Ehefrau Brunhilde als Beifahrerin schnupperten zum ersten Mal auf Ihrem Jaguar XK140 FHC (der liebevoll von Norbert und Mäx und weiteren Spezialisten von 1992 bis 1995 renoviert wurde) Oldtimerluft. Sie bestritten gemeinsam die Oldtimerrally 2000 km durch Deutschland. Bei der Siegerehrung konnten sie es kaum glauben, ja bester Jaguar und Klassensieger bei den Fahrzeugen 1956-1959 hatten sie sich erkämpft und dann folgte ein bescheidener Spruch von Manfred der wie folgt lautet:
Mir scheint, bei der „scuderia lindau“ lernt man doch was gscheits.

1996
Ein neues Kapitel beginnt.
Die Scuderia veranstaltet zum ersten Mal eine Oldtimerausfahrt die wie sie herausstellt sich zu einer höchst professionellen und sehr begehrten Veranstaltung entwickeln wird.
Ja wir alle mussten uns langsam herantasten und viele Mitglieder waren wieder vor Ort um zu helfen. Gaby Laufer und Freundin bildeten ein Damenteam und starteten mit sichtlich viel Spaß auf einem TR6 Bj. 69. Norbert Pfau mit Ehefrau Renate wurden Gesamtsieger auf Gapp´s Austin Healy BN 1 Bj.1955.
Dietmar Gsell wird auf seinem VW Polo 1300ccm Vizemeister im Allgäu-Bodensee-Pokal

1997
Feiern wir unser 30jähriges Bestehen.
Jürgen Gaugel startet bei der Internationalen DeutschenFormel Ford Meisterschaft und belegte mit seinem kleinen tollen Privatteam (Norbert und Mäx Gapp, Jochen Sutterlitte) mit dem ältesten Auto einen hervorragenden 7ten Platz in der Meisterschaft.
Nun beende ich den ersten Teil der Ära Scuderia Lindau
Und melde mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder um ihnen die restlichen Jahre der Geschichte unseres Vereines zu erzählen.
Bis dahin dürfen Sie sich an der Nachspeise erfreuen.


Hier bin ich wieder.

Sie haben das Vergnügen oder auch nicht, von mir den zweiten Teil der Geschichte der Scuderia Lindau von 1998 – 2017 erhören.

Wie doch die Zeit vergeht.
Wir sind schon im 30sten Gründungsjahr

1998
Fällt der Startschuss in Sachen Kart Sport. Es wird ein eigenes Kart gekauft um die ganz jungen scuderianer/innen zu fördern. Eine Jugend-Kart-Gruppe wird ins´s Leben gerufen und damit eine neue Ära in der Geschichte der Scuderia eingeführt. Richard Sutter stellt sich als  Trainer unserer Kartjugend zur Verfügung.
Die erste Jugendkartsaison beginnt mit einem starken Team von 11 Fahrerinnen und Fahrer.
Sehr schnell konnte man sehen dass sich die Arbeit mit dem Nachwuchs gelohnt hatte und die Jugend die Gene der Eltern geerbt hatten. Alle zeigten mit guten Platzierungen ihren Einstieg in diese neue Sportart. Florian Arlt wird erster Jugend-Clubmeister und belegt Platz 2 in der AvD Trophy.
Team Biesinger und Team Gaststeiger starten bei der längsten Oldtimer Rally Deutschlands in 8 Tagen legten sie etwa 4300 Kilometer zurück und belegten Platz 2 und Platz 11 in Ihren Klassen.

1999
Unsere Oldtimer Rally hat sich sehr gut etabliert. 
Auch der Kartsport mit der Durchführung zum Allgäu Bodensee Pokal wird wie immer in perfekter Organisation mit tollem Helferstab durchgeführt.
Mit einer 10köpfigen Karttruppe startete die Saison 1999.
In der Klasse 1 gehen unsere „New Starter“ Julia Kinnbach, Andreas Lang, Ricardo Geng, und Markus Hänsler an den Start.  Die Jugend startete in dieser Saison an 23 Veranstaltungen und erkämpfte sich durch hervorragende Platzierungen immer mehr Respekt in der Szene. Nach dem Motto:  „Ganz wie die Alten“ .
Ein schmunzeln sehe ich wenn ich in die Runde blicke, aber dass sollte sich natürlich nicht auf das Alter beziehen !!
Lothar Loos ist unermütlich auf seinem VW Polo bei Slalomveranstaltungen unterwegs.
Auch außerhalb des Motorsports sind die Scuderianer aktiv. Ohne zu überlegen beteiligten wir uns bei der Hochwasserhilfe in Sachen Sandsackfüllen. „Hochwasser Lindau 1999“

2000
Auch der Jahrhundertwechsel hält die Scuderianer nicht vor tollen Erfolgen ab. Die Siegerehrung der Jugendkart-Meisterschaft Allgäu Runde wird in der Festhalle in Weissensberg ausgerichtet. Das Organisationsteam stellte eine super Veranstaltung auf die Beine. Über 150 Kinder und Betreuer waren zu Gast.
Wie sich doch alles wiederholt.
Früher waren wir fast jedes Wochenende auf dem Wege zu diversen Rennstrecken unterwegs, nun chauffieren wir unsere Kinder auf den Rennplatz  und  wenn am Ende noch so hervorragende Platzierungen  zu Buche schlagen ist das doch keine so schlechte Investition.
Julia Kinnbach wird Allgäuer Jugendkart Vizemeisterin .
Unser aktiver Hesse Andreas Brand wird auf VW Polo Deutscher Slalom-Vizemeister.
Die Familien Gapp, Biesinger, Gasteiger und Fischer sind sehr erfolgreich bei diversen Oldtimerveranstaltungen unterwegs.

2001
Julia Kinnbach wiederholt den Erfolg vom letzen Jahr und wird zum 2ten Mal Allgäuer-Jugendkart-Vizemeisterin.

2002
Die Kartgruppe etabliert sich zu einer sehr erfolgreichen Truppe. Andreas Lang siegt beim Heimrennen, dass wie immer mit einem hervorragenden Helferstamm reibungslos durchgeführt werden kann. Julia gelingt der Hattrick. Sie wird zum dritten Mal Allgäuer Jugenkart Vizemeisterin.
Mit Unterstützung von SCS (Heinz Siebert und viel Arbeit von Ali Lang und Ernst Laufer) wird unsere Webseite Online gestellt.

2003
Mit einem freundlichen“ Ja, Hallo die Lindauer sind wieder da, wurden Ernst Laufer und Manfred Biesinger bei der Ankunft zum Oberjoch  Me mo rial  für Oldtimer begrüßt.
Christian und Florian Arlt, sowie Christoph Grübel, Andreas Lang und Ricardo Geng, inzwischen zu den älteren Kartfahrern gereift bewegen sich nun auf den Spuren des leistungsstärkeren Superkarts. Auch hier können sie in gewohnter Manier sehr erfolgreich ihr Können mit guten  Platzierungen unter Beweis stellen.
Agnes und Jakob Schleißheimer auf Ihrem BMW 320 is machen mit hervorragenden Platzierungen auf diversen Slalomstrecken auf sich aufmerksam.
Norbert Gapp und Albert Zehner bewegen sich ín der kälteren Jahreszeit wie nicht anders gewohnt sehr erfolgreich auf den Spuren des Skijöring´s.

2004
Es bewegt sich wieder etwas in Sachen Slalomsport im historischen Bereich. Neue Mitglieder mischen sich unter die „alten Scuderianer“. Heinz Stecher und Ilka Zeller auf BMW starten bei historischen Bergrennen. Ja es verlagert sich, da die Herrschaften auch etwas älter werden und der Trend in Sachen Slalomsport doch sehr aufwendig und teuer wird.
Wer kennt Schrotti und Spok die Ausserirdischen BMW-Treter. An dem einen oder anderen Tisch erkenne ich ein Schmunzeln. Aber dass  werde ich  jetzt nicht verraten. Das Geheimnis wird bestimmt noch heute Abend gelüftet.
Soviel, es handelt sich um eingefleischte BMW Fahrer….

2005
Einen super Erfolg feiern die Brüder Arlt. Florian wird deutscher Avd Meister Superkart U18 und Christian Vizemeister in der Deutschen AvD Superkartmeisterschaft.
Die Lindau Klassik wird immer beliebter. Ein großes Lob dem Initiator Ernst Laufer. Erstmals starten die Teilnehmer an der Seepromenade, was bis heute Bestand hat. Ein sehr schönes Ambiente.
Die Kartgruppe macht mit vielen Erfolgen wieder auf sich aufmerksam.

Ein neuer Virus geht um sich:

Der Wechsel von einigen Kartfahrern zum Slalomsport.
Norbert Gapp gibt sein „Rentendasein ins Sachen Motorsport“ auf und konzentriert sich mit seinem Sohn Marcel ganz auf das Slalomfahren. Schnell wird erkannt, er hat es nicht verlernt. Beide sind bis heute  von dieser Krankheit nicht geheilt, Aber das ist auch gut so. Marcel beginnt 2006 seine erste Slalomsaison.
Andreas Lang wie gewohnt sehr erfolgreich wird 2006 AVD Jugendkart Vizemeister.
Lothar Loos vertritt immer noch mit viel Spaß die Scuderia bei Auge Slaloms.
Nach langjähriger Pause meldet sich Jimmy Grübel mit seinem neu aufgebauten Eigenbau zurück und macht im Skijöring und Autocross wieder die Pisten unsicher.

Nicht zu vergessen die sehr begehrten unzähligen Fahrerlehrgänge auf dem Hockenheim-Ring. Es war immer wieder ein Highlight zum Ende der Saison. Schon die enorme Vorarbeit  die damit verbunden war, lohnte sich immer wieder. Wir freuten uns jedes Jahr (Auch wenn die Ausgabe der Fahrunterlagen für mich und Anita oft mit Handschuhen und feuchten Füßen (weil es in das Abnahmehaus geregnet hat) durchgeführt wurde. Es war natürlich selbstverständlich dass man schon am Vorabend angereist ist und lustige und gesellige Abende miteinander verbrachte. Leider mussten wir diese Ära nach über 30 Jahren wegen maßlos überhöhter Streckenmiete seitens der Hockenheim AG beenden. Noch heute wird darüber geredet und von vielen auswertigen Vereinen bedauert, dass es unseren Fahrerlehrgang nicht mehr gibt.

2007
In der Inselhalle feiern wir unser 40jähriges Bestehen und können auf viele schöne erfolgreiche Jahre zurückblicken.

Es folgt das letzte Kapitel meines Berichtes.

2008
Andreas Lang und Julia Kinnbach sind in Mainz bei der Gala Sportlerehrung eingeladen. Andreas wurde AvD Slalommeister und Julia belegte den 5ten Platz und beendete in diesem Jahr ihre Kariere im Jugend-Kartsport.
Andreas beendet aus „Altersgründen“ seine Jugendkart Karriere und startet zu einer neuen Herausforderung im Motorsport. Er schreibt sich als Einsteiger beim Slalom CUP ein.

2009
Ilka Stecher und Agnes Schleißheimer sind die schnellen und sehr erfolgreichen Damen im Verein. Sie sind bei historischen Bergrennen und Slalomveransaltungen unterwegs.
Agnes gewinnt 2009 die Damenklasse in der Deutschen NAVC Slalommeisterschaft und Jakob Schleißheimer wird Deutscher NAVC Slalommeister und Agnes hinter Jakob Vizemeisterin, beide auf ihrem BMW 320is Gruppe H.

2010-2014
Die Lindau Klassik startet zur 15ten Auflage und ist gefragt wie nie zuvor. In kürzester Zeit sind alle Startplätze belegt.
Wegen der enormen behördlichen Auflagen wird die Kartabteilung schweren Herzens aufgelöst.
An dieser Stelle muss einfach gesagt werden, dass ein Verein nicht ohne ehrenamtliche Helfer existieren kann und dieses auch belohnt werden sollte und wird.
Ja, sehr erfolgreich geht es viele Jahre weiter:
Ein neuer Name aber mit einem alten „Scuderia Auto“ taucht Karlheinz Schlachter auf. Er startet auf dem BMW 2002 Alpina bei Slalom und Bergveranstaltungen und ist bis heute sehr erfolgreich.
Norbert und Marcel Gapp ärgern die Mitkonkurrenten auf der Rennstrecke und sind superschnell im Slalom und auf diversen Bergrennen.
Dieter Pfäffle mischt nach langer Motorsportabstinenz mit seinem Reynard Formel 3 Typ 873 bei diversen Oltimer Bergrennen so manches Klassement durcheinander. 2014 erfüllt er sich seinen Traum und erwirbt einen Gruppe C PRC Gruppe C und startet damit erfolgreich im Vorarlbergischen Ausland.
Wolfgang Ströhm auf Opel Ascona A ebenfalls im Slalom am Berg und bei der Historischen Sant Remo Rally mit Beifahrer Karl-Heinz Schlachter unterwegs.
Richard Rein startet im Wechsel mit seinen Autos, Ford Capri 2600 RS, Ford Capri III und einem BMW 325i E30 auf internationaler Ebene und wird Sieger im DMSC Classic-Berg-Pokal bei der Deutschen Automobil-Bergmeisterschaft.
Es ist auch die Zeit da sich einige Ex-Aktiven wieder einen Ruck geben und mit Ihren Oldtimern an diversen Oldtimerrallys unterwegs sind. Darunter Manfred und Brunhilde Biesinger, Ernst Laufer, Manfred und Charlotte Kinnbach, Jürgen Hornung, der „alte Haudegen“, Herbert Gretler, Thomas Schäffler und nicht zu vergessen Dr. Thomas Fischer.

2015
wechselt Florian Arlt von seiner langen Kartkarriere in die Slalomszene. Auf BMW318i und einem VW Lupo Gruppe H ist er nun sagen wir einmal, nicht ganz langsam am Berg- und auf der Slalomstrecke unterwegs.
Mit den beiden Highsporns Marcel und Florian zeigt sich dass die Jugend viel gelernt hat und nichts anbrennen lässt. Ich denke wir werden von den beiden noch sehr viel hören.

2016
Karl-Heinz Schlachter startet sehr erfolgreich mit seinem umgebauten 2,3 Liter BMW 2002 auf diversen Bergrennstrecken in Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg im KW-Bergcup (2 Ventil Wertung).
Florian Arlt auf Lupo wieder sehr schnell am Berg und Slalom sichert sich den Titel des Schwarzwälders Slalom-Meisters.
Marcel Gapp aus technischen Gründen gehandicapt konnte dieses Jahr leider nicht an allen ausgeschriebenen Läufen teilnehmen.
Richard Rein auf seinem Capri und BMW 325i ist in der Bergszene mit viel Freude unterwegs.
Ilka Zeller wird wiederholt Clubmeisterin.
Ein alter Kämpfer mit wenig Material aber großem Einsatz ist Lothar Loos seit vielen Jahren im Auge Slalom.

2017
Marcel Gapp wird in der Klasse bis 3 Liter Hubraum im KW Bergcup nach einer mehr oder weniger durchwachsenen Saison (vom Totalschaden bis zum Motorschaden) alles inbegriffen, dritter in der Klassenwertung.
Karl-Heinz Schlachter (Klassengegner von Marcel) wird vierter in der Klasse. Toller Erfolg
Bei Richard Rein sind die Rennerfolge durch Umbau des Hauses sehr eingeschränkt.
Florian Arlt stellt sein fahrerisches Können wieder unter Beweis. Mit viel Einsatz auf Lupo , Seat und einem Hecktriebler BMW auf Slalom, Berg und Rundkurs mischt er die Rennszene erfolgreich auf.

Die sportlichen Erfolge der Scuderia Lindau innerhalb der letzten 50 Jahre fasse ich wie folgt zusammen.
1583 x Platz 1, 1266 x Platz 2, 857 x Platz 3 und 392 Gesamtsiege

An dieser Stelle beende ich nun meine Zeitreise und  möchte Ihnen sagen, dass ich meine Motorsport-Zeit die ich in einer Männerdomäne verbringen durfte nie in meinem Leben vergessen werde.
Es war einfach traumhaft schön.

Sollte ich in dieser Zeitreise gewisse Personen oder Ereignisse vergessen haben, bitte ich dieses zu entschuldigen.
Ich hoffe es hat Ihnen gefallen und ich werde mich nun von der Bühne verabschieden und wünsche allen Anwesenden noch einen sehr schönen und lustigen Abend.

Für den Inhalt verantwortlich Charlotte Kinnbach
Kopie und Druck auch auszugsweise nur mit Genehmigung

 

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